„I‘m pro“ - „Yes, bro.“ AG Schauspieltraining des CJD Elze überzeugt mit Impro - Theaterstück
„Improvisation; das ist, wenn niemand die Vorbereitung merkt“, sagte einst François Truffaut, französischer Regisseur und Schauspieler und trifft damit den Nagel auf den Kopf. Zumindest was das neue Stück der AG Schauspieltraining des CJD Elze anbelangt. So richtig wusste das Publikum nämlich nicht, was es zu erwarten hatte, als es am Montagabend seinen Platz in der alten Sporthalle des CJD einnahm. Klar war: es würde „DIE Improshow“ sein und empfohlen wurde das Mitbringen eines internetfähigen Mobiltelefons. Was mochte das wohl bedeuten?
Das ganze Schuljahr über hatten sich die AG Mitglieder auf diesen Abend vorbereitet und wöchentlich das Improvisieren geprobt. Herausgekommen war ein buntes Potpourri an Spielen, Szenen und Übungen. In ihrer Begrüßung betonte AG Leiterin Anna Tafel: „Was ich den Akteuren für die Impro vorgebe, können die sich nach sechs Monaten Probe fast denken, aber Sie kennen die noch nicht.“ Und so war es am Publikum, die Jungschauspielerinnen und -schauspieler zu Beginn einer neuen Szene lauthals mit den Worten „3, 2, 1 – Action“ einzuzählen und auch vorzugeben, was sie gern sehen wollten, so beispielsweise in der Blitzrunde „Dinge, die man nicht tun sollte in...“. „Der Kirche“, tönte es aus der einen Ecke, „dem Aufzug“ aus einer anderen und natürlich fiel auch „der Schule“. Beim Impro-Spiel „World‘s worst...“ waren Zahnarzt, Paläontologin, Lehrer und Bestatterin die Favoriten des Publikums. Sie erinnern sich – das Mitbringen eines internetfähiges Mobiltelefons war empfohlen. Mit diesem konnten die Anwesenden eine eigens dafür programmierte Website öffnen und ermitteln, in welcher Beziehung die Patienten in der Wartezimmerszene zueinander stehen. Wer liebt wen? Wer stinkt? Diejenigen, die des Rätsels Lösung hatten, durften sich über einen Preis freuen.
Für große Unterhaltung und zahlreiche Lacher sorgte auch die Requisiten-Impro und der Gefühlsbus. Bei ersterem zog ein Akteur ein Requisit aus einer Kiste und die anderen, an der Szene beteiligten mussten sich auf dieses einlassen und daraus eine Situation konstruieren. Der Fantasie der Laiendarstellerinnen und -darsteller waren dabei keine Grenzen gesetzt und so entstanden immer wieder wahnwitzige Szenarien. Im Gefühlsbus saßen ausschließlich merkwürdige Persönlichkeiten, deren besondere Charaktereigenschaften aufeinander abfärbten und für Chaos auf der Bühne sorgten.
„DIE Improshow“ war kurzweilig, unterhaltsam und wirklich gelungen und die sechs Laiendarsteller und -darstellerinnen freuten sich am Ende über den kräftigen Applaus.