„Auf die richtige Einstellung kommt es an“ - Motivationstrainer Matthias Herzog zu Gast am CJD Elze

16.02.2023 CJD Elze « zur Übersicht

„‘Das schaffe ich nie.‘ ‚Das ‚Mathe-Gen‘ ist an unserer Familie vorbei gegangen. Ich kann also nichts dafür, dass ich Mathe nicht kann.‘ Wenn du mit diesen Gedanken an eine Herausforderung gehst, ist der Misserfolg quasi vorprogrammiert“, betonte am Mittwochvormittag Motivationstrainer Matthias Herzog bei seinem Besuch an der CJD Christophorusschule.

Besonders in den vergangenen drei Jahren hat das Selbstwertgefühl von Schülerinnen und Schülern aufgrund der besonderen Umständen sehr gelitten. Sie haben häufig Schwierigkeiten, sich zu motivieren, trauen sich weniger zu, haben mehr Angst vor Misserfolgen. Um dies etwas aufzufangen hatte die Schulleitung den Motivationstrainer eingeladen, um der Schülerschaft Tipps und Strategien an die Hand zu geben, wie sie den Schulalltag besser bewältigen können.

In drei 90minütigen Veranstaltungen im Vormittagsbereich für die Jahrgänge 11-13, 8-10 und 5-7 sprach er über die Bedeutung der inneren Haltung und nannte im Wesentlichen drei Strategien. „Mach, wovor du Angst hast und du wirst im Nachhinein feststellen, dass es gar nicht so schlimm war“, sagt Herzog und demonstrierte dies mit einem Experiment, bei dem er mehrere Schülerinnen und Schüler auf die Bühne bat, die der Aufforderung begeistert nachkamen. Dort sollten sie versuchen, im Vorbeigehen einen Tischtennisball, der auf einer Glasflasche platziert war von derselbigen zu schnipsen. Im Durchschnitt gelang dies einer von zehn Personen. Schnell kamen die Lernenden darauf, dass Angst – bewusst oder unbewusst - dieser Tatsache geschuldet war. Angst, die Glasflasche zu zerbrechen, Angst, sich zu blamieren. Angst ist die größte Blockade und hält dich im Leben zurück, manche Herausforderungen anzugehen und dein Potential auszuschöpfen. Umso wichtiger ist es, sich seiner Angst bewusst zu werden und sich dieser zu stellen.

Damit geht die zweite Strategie einher, die Herzog den Lernenden näher brachte, die „LMAA“- Technik, wobei „LMAA“ für „Lächle mehr als andere“ steht. Damit will er vermitteln, dass man den Mut zum Misserfolg oder zur Niederlage haben soll, denn „was ist schon das Schlimmste, was euch passieren kann? Wegen einer schlechten Note werdet ihr nicht die Liebe eurer Eltern oder eure Freunde verlieren. Euch kann quasi nichts passieren“, so der Motivationstrainer.

Die dritte Strategie verdeutlichte er, indem er die Anwesenden Sätze nachsprechen ließ. „Ich bin schwach“, „Ich schaffe es nicht“, hallte es durch die Turnhalle und schnell wurde klar, dass es kein schönes Gefühl war, sich solche Sätze zu sagen. „Positive Selbstgespräche sind der Schlüssel zum Erfolg, denn alles, was du sagst, denkst du auch“ sagte Herzog und ermutigte die Schüler und Schülerinnen, den Fokus auf das Positive zu richten und sich bewusst zu machen, was sie bereits erreicht haben, anstatt sich in den vermeintlichen Fehlern zu verlieren. Auch Selbstverantwortung und sich realisierbare Ziele zu setzen spielen beim erfolgreichen Bestreiten des Schulalltags eine wesentliche Rolle.

Während seiner Vorträge gelang es Matthias Herzog die Schülerinnen und Schüler jeder Altersgruppe zu erreichen, indem er immer wieder Fakten mit unterhaltsamen und interessanten Beispielen aus verschiedenen Themenbereichen von Spitzensport über eigene Erfahrungen bis hin zum Schulalltag verdeutlichte. Zu guter Letzt gab er den Schülerinnen und Schülern mit auf den Weg, wie wichtig positives Feedback und Anerkennung für das Selbstwertgefühl sind und ermutigte sie, dementsprechend zu handeln und ihren Mitmenschen zu begegnen.

Auch für die Lehrerschaft und die Eltern fanden jeweils am Nachmittag und am Abend eine Veranstaltung mit Matthias Herzog statt, in der es vor allem um verschiedene Menschentypen ging und wie diese am Besten zu motivieren oder zu unterstützen sind. Sowohl Lehrende als auch Eltern gingen am Ende mit dem ein oder anderen Impuls nach Hause, der in der Praxis erprobt werden kann.