Wissenswertes aus dem All: Auch die Sonne rotiert

28.11.2019 CJD Elze « zur Übersicht

Philipp Holz, Mitarbeiter beim Schulplanetarium in Bad Sooden-Allerdorf, war in dieser Woche zu Gast am CJD Elze und präsentierte in seinem Kuppelzelt Eindrücke des Weltalls. In insgesamt zehn Vorstellungen bot er ganz besondere Bilder von unserer Galaxie, erklärte Sternbilder und Sternzeichen und konnte auch neue Impressionen von der ISS zeigen. Nicht nur die Fünft- und Sechstklässler des Gymnasiums, sondern auch Gäste aus den Grundschulen in Adensen und Elze, der CJD Real- und Förderschule sowie weitere Interessierte waren zu den verschiedenen Vorführungen eingeladen. Mit Hilfe des so genannten Fulldome-Projektors ist es möglich, einen Blick in den Himmel an die Decke der Kuppel zu projizieren, dabei Sternbilder darzustellen und die durch die Erdrotation veränderte Stellung der Sterne im Verlauf eines Jahres zu zeigen. Die Kinder (immer etwa 50 pro Vorstellung) legen sich dazu auf Matten in das Kuppelzelt von etwas mehr als sieben Metern Durchmesser und können ganz entspannt auf die Präsentation über sich schauen. Zur Freude der Schülerinnen und Schüler beginnt jede Präsentation mit einem 360°-Kurzfilm mit dem Titel „Die Fliege im Glas“ (als Zuschauer nimmt man die Perspektive der Fliege an, die zunächst unter einem Glas gefangen ist, sich dann aber befreien kann) , auch um die Zuschauer ein wenig an die ungewohnte Perspektive zu gewöhnen. Doch dann folgten die beeindruckenden Bilder, die Philipp Holz mit Hilfe des Programms „Nightshade“ auf die Decke des Kuppelzelts übertrug. Zunächst klärte er mit den Schülern jedes Mal, wie man sich die Entfernungen im Weltall vorstellen muss. „Wenn wir mit dem Auto zur Sonne fahren könnten, wären wir ca. 170 Jahre unterwegs“, erklärte er. „Und wenn die Sonne die Größe eines Balls hätte, wäre die Erde gerade einmal so groß wie eine sehr kleine Perle, der Abstand zwischen den beiden läge dann bei 30 Meter.“ Auch wie es früher zur Bezeichnung der Sternbilder kam, erklärte Philipp Holz anschaulich. So manches Sternbild hat seinen Namen nachvollziehbar erhalten, weil die Sternenkonstellation wirklich an z.B. einen großen Wagen oder einen Schwan erinnert, andere hingegen entsprechen der Bezeichnung gefühlsmäßig so gar nicht. „Oft ist die Namensgebung eine Frage der Kultur, aus der man stammt“, erklärte Holz. „Die uns bekannten Sternzeichen allerdings sind in heutiger Zeit nicht mehr ganz passend zu den Sternenkonstellationen, die Zuordnung stammt aus einer Zeit von vor 3000 Jahren, das Universum hat sich in dieser Zeit ausgedehnt. Wer heute im Zeitraum des Sternbilds Waage geboren ist, zu dem gehört nach der Sternenkonstellation dieses Sternbild häufig nicht mehr. Das zeigt uns eben auch, dass die Astronomie eine Wissenschaft, die Astrologie eine Glaubensfrage ist“, so Holz. Zur Illustration der Astronomie zeigte er danach tolle Bilder von den Planeten in unserem Sonnensystem sowie von der Milchstraße. „Der Neptun als äußerster Planet braucht tatsächlich etwa 165 Jahre, während der innerste Planet Merkur nur 88 Tage braucht, um einmal die Sonne zu umrunden. Und auch die Sonne rotiert, sie bewegt sich innerhalb der Milchstraße ebenfalls.“ Zum Abschluss zeigte er spannende Bilder von den verschiedenen Modulen der Internationalen Raumstation (ISS) und erklärte, warum diese mit einer immer gleichbleibenden Geschwindigkeit (etwa 27000 km/h) um die Erde kreist. „Wäre sie zu langsam, würde sie irgendwann von der Schwerkraft der Erde angezogen und in der Atmosphäre verglühen, wäre sie zu schnell, würde sie sich aus der Umlaufbahn hinauskatapultieren und könnte aus eigener Kraft nicht zurück zur Erde gelangen.“ Sehr viele Fragen in einigen der Vorstellungen zeigten Philipp Holz, dass die Thematik bei den jungen Gästen auf offene Ohren stößt. Die begeisterten Rückmeldungen lassen auf viele weitere Besuche des Schulplanetariums hoffen.