Standing Ovations für den „Messiah“

24.09.2019 CJD Elze « zur Übersicht

Begeisterten Beifall, Jubelrufe und Standing Ovations gab es am Sonntag, den 22.09.2019 in der fast ausverkauften Peter-und-Paul-Kirche in Elze für die 130 Musiker und Musikerinnen nach ihrem dreistündigen Großkonzert zu Georg Friedrich Händels Oratorium „Messias“. Nachdem bereits das Konzert am Samstag im Stephansstift in Hannover sehr erfolgreich zu Ende gegangen war, konnten Christophoruschor zusammen mit Kammerchor und Orchester sowie vier über die Maßen talentierten Solisten nun in Elze ihr Können unter Beweis stellen. Zwei Jahre lang hatte der Chor unter der Leitung von Jürgen Kruppa unermüdlich an dem sehr anspruchsvollen Programm gearbeitet, in den letzten Wochen und Monaten dann auch intensiv gemeinsam mit dem Kammerchor und dem Orchester. Zudem war es dem musikalischen Gesamtleiter und Organisator Kruppa gelungen, für das Oratorium vier Solisten zu gewinnen. Erfreulich ist dabei auch, dass mit Katharina Göhr (Alt) und Matthias Winter (Tenor) zwei ehemalige Schüler des CJDs das Team der Gesangssolisten verstärkten. Die Solisten Clara Donata Hock (Sopran) und Henning Kohlmeyer (Bass), Solosänger aus dem JVH-Ensemble Hannover, vervollständigten die Reihe. Und so konnte am Wochenende das Großprojekt endlich zur Aufführung kommen: der Messias von Georg Friedrich Händel, aufgeführt in englischer Sprache (deshalb Messiah). Der Messias ist eine Komposition Händels aus dem 18. Jahrhundert und besteht aus biblischen Zitaten, die überwiegend aus dem Alten Testament stammen. Das Oratorium wurde mit allen drei Teilen aufgeführt und umfasste damit inhaltlich das gesamte Kirchenjahr von Weihnachten über die Passion bis hin zur Trinitatiszeit. Den ersten Teil „Verheißung und Geburt“, in dem es um die Ankündigung des Messias, seine Geburt und die Erfüllung der Weissagungen geht, eröffnete das Orchester. Gekonnt nahm es die Zuhörer mit hinein in ein Klangerlebnis, das durch den anschließenden Gesang Martin Winters gekrönt wurde. Das abwechslungsreiche Programm, das zwischen Chorgesang und Solisten, immer in Begleitung des Orchesters, variierte, versetzte die Zuschauer in Staunen und wurde zu einem Erlebnis für alle. Nach dem ersten Teil folgte eine etwa zwanzigminütige Pause, in der man unter den Gästen immer wieder heraushören konnte, wie beeindruckend es sei, dass mit vorwiegend jungen Musikern und Musikerinnen solch ein Programm auf die Beine gestellt werden könne. Auch im folgenden zweiten Teil „Passion und Auferstehung“, der vom Leiden des Messias, seiner Himmelfahrt und dem Sieg über die Heiden handelt, ging es stimmgewaltig weiter. Alt, Tenor, Sopran und Bass im Wechsel mit dem Chor zogen das Publikum in ihren Bann. Andächtig lauschte es den klaren Stimmen der Solisten und genoss den vielstimmigen Gesang des Chores. Der letzte Teil des Oratoriums „Erlösung“ war der kürzeste, deswegen aber nicht weniger beeindruckend. Er nimmt Bezug auf das Jüngste Gericht und die Erlösung der Menschheit durch den Auferstandenen. Als musikalischem Leiter gelang es Jürgen Kruppa ausgesprochen gut, die Dynamik des Messias umzusetzen und die Präsenz des Ensembles zu nutzen, um daraus ein detailreiches Werk zu arrangieren. Nachdem das letzte „Amen“ des Chors verklungen war, brandete lautstark Beifall auf und alle Zuschauer erhoben sich von ihren Plätzen, um den Musikern begeistert Respekt zu zollen. Unter anhaltendem Applaus überreichte der stellvertretende Schulleiter Carsten Söffker-Ehmke den vier Solisten und Solistinnen einen hübschen Blumenstrauß, und auch den Musikern des Orchesters übergab er einen kleinen Blütengruß. Ein besonderer Dank Söffker-Ehmkes galt Jürgen Kruppa, der sich mit seiner Inszenierung des Messias hohe Ziele gesteckt hatte und die Erwartungen bei weitem übertraf. Der Messias schließt mit einem eindrücklichen „Amen“, gesungen vom Chor. Amen – das heißt: „wahrlich“ oder „so sei es, so ist es“. Es ist ein Bekenntnis zu allem, was gesungen und gehört wurde. „Amen“ also zur gelungenen Aufführung und „Amen“ zu den Kommentaren der Zuschauer, die immer wieder die Disziplin des Chores und die beeindruckenden Stimmen lobten.