Elias

Professionelle Umsetzung eines hochwertigen Musikprojekts

Über 140 Musiker begeisterten bei der Aufführung des Oratoriums "Elias".

Auch wenn viele es für zu schwierig oder kaum umsetzbar hielten – Jürgen Kruppa, Leiter der CJD Musikschule Elze, hat es doch wieder möglich gemacht. Das Oratorium "Elias" von Felix Mendelssohn Bartholdy wurde am Samstag in Hannover und am Sonntag in Elze aufgeführt und bot einen Kunstgenuss der Extraklasse.
Der Christophoruschor, der Kammerchor und das Kammerorchester des CJD Elze sowie Gäste, Ehemalige und Freunde, also insgesamt fast 150 Musiker, unter diesen vier professionelle Sängerinnen und Sängern, präsentierten nach monatelanger Probenzeit passend zur Fastenzeit das Oratorium "Elias", in dem die Geschichte des Propheten Elias aus dem Ersten Buch der Könige verarbeitet wird. Dieser Elias hatte dem damaligen Land Israel durch einen Fluch eine Dürre beschert, da sich Herrscher und Bevölkerung immer mehr vom wahren Gott entfernten und sich dem Gott Baal zuwendeten. Verschiedene Wunder, die Elias im Laufe seines Prophetenlebens wirkte, führten zunächst dazu, dass sich das Volk besann. Das Königspaar Ahab und Isebel jedoch intrigierte gegen ihn, sodass er schon beinahe resignierte. Dann wurde er jedoch durch eine Begegnung mit Engeln in der Wüste zu einem Treffen mit dem Herrn selbst geführt, aus dem er gestärkt hervorging. Als Folge davon führte er seinen Kampf gegen Götzenbilder weiter.
Musikalisch umgesetzt hat Mendelssohn Bartholdy dies in einem Oratorium, das einen großen Chor braucht, um u.a. die Stimme des israelischen Volkes zu repräsentieren. Man sagt dem Komponisten nach, dass er seine Kompositionen meist mit romantischer Leichtigkeit schuf; dies gilt jedoch nicht für den "Elias". Hier finden sich vielmehr einige barocke Züge und Anklänge an Bach, den Mendelssohn Bartholdy verehrt haben soll. Die verschiedenen Etappen, die Elias hier durchwandert, geben eine Reihe von kompositorischen Möglichkeiten. Ohne einen Erzähler werden sämtliche Episoden durch Gesang realisiert. Dies wurde in der Aufführung unterstützt durch die professionellen Solisten Silke Radau (Sopran), Theresa Etzold (Alt), Götz Philipp Körner (Tenor) und Henning Kohlmeyer (Bass), die Jürgen Kruppa für diese Aufführung gewinnen konnte; sie trugen die Handlung mit ihren wunderbaren Stimmen.
Eingeleitet wurde das Oratorium von Superintendent Christian Castel, der den Zuhörern einen kurzen Überblick über den Handlungsverlauf gab. Danach schloss er sich den Chorsängern an. "Als ich zu Beginn der Probenzeit gebeten wurde, den Schülerinnen und Schülern etwas zum Propheten Elias zu erklären, war ich von dem Projekt so angetan, dass ich es mir nicht nehmen lassen wollte, selbst mitzuwirken", erklärte Castel seine Teilnahme.
Das Oratorium "Elias" ist sicherlich eine Herausforderung, die nicht jeder Chor annehmen würde bzw. könnte. "Man braucht eine klare Zielvorstellung, an der man festhalten muss, selbst wenn sich Zweifler melden oder sich die organisatorischen Schwierigkeiten häufen", erklärte Jürgen Kruppa. Für ein solches Projekt ist ein überdurchschnittliches Engagement unerlässlich. Das beginnt mit der Bereitschaft, Wochenenden für die Proben zu opfern, und geht weiter mit der Beteiligung an der Verpflegung. Noch am Freitagnachmittag wurde intensiv geprobt, es wurden Stunden vor den Aufführungen Stellproben gemacht und letzte organisatorische Feinheiten geregelt. Ein besonderer Dank Kruppas geht auch an die Eltern der Mitwirkenden. "Ob zu den Proben oder auch zu den Konzerten: Ohne die Hilfe der Eltern bei der Verpflegung, der Logistik und der Organisation im Allgemeinen wäre dieses Projekt nicht vorstellbar gewesen."
Nach einem solchen Einsatz ist es denn auch nicht verwunderlich, dass den Beteiligten im Anschluss an die über drei Stunden dauernden Konzerte ein lang anhaltender Applaus gespendet wurde. Die Mitwirkung an solch einem Großprojekt ist sicherlich von unschätzbarem Wert für die jungen Musiker.