Schülerin der CJD Christophorusschule als vielversprechende Jungautorin

26.03.2021 CJD Elze « zur Übersicht

Als mit Abstand jüngste Teilnehmerin konnte sich Achtklässlerin mit ihrer Geschichte unter mehr als 500 Einreichungen behaupten. Der Erfolg kann sich sehen lassen. Ronja Quentins Geschichte ist eine von 80, die nun in einem Buch vom Geest-Verlag unter dem Titel „Rette sich wer kann? Der kleine Alltag des Widerstands in Gedichten, Geschichten und Berichten“ veröffentlicht wurde. Ich habe die Schülerin der CJD Christophorusschule zu einem Interview getroffen, um mehr über den Wettbewerb und ihre Leidenschaft zum Schreiben zu erfahren.

Ronja, erzähl mir etwas über den Wettbewerb, an dem du teilgenommen hast.

Im Dezember 2019 habe ich an einem Schreibwettbewerb zum Thema „Glück und Unglück“ teilgenommen, der vom Kunstkreis Laatzen beworben wurde. Diesen Wettbewerb habe ich gewonnen und hatte sehr viel Spaß daran, für diesen Wettbewerb eine Geschichte zu schreiben. Weil es mir so viel Freude gemacht hat, hat mein Vater daraufhin die Website des Schreiblust Verlags herausgesucht, auf der viele Schreibwettbewerbe angepriesen werden. Dort sind Themen und Abgabefristen aufgelistet und über einen Link wird man zu der entsprechenden Seite weitergeleitet. So fand ich den Wettbewerb mit dem Thema „Rette sich wer kann? Der kleine Alltag des Widerstands.“ Das fand ich sehr interessant und habe einfach angefangen zu schreiben. So ist meine Geschichte entstanden. Nachdem ich sie eingereicht hatte, ging die lange Wartephase los. Abgabefrist war im Mai 2020, aber erst zum Ende des Jahres waren die 80 Geschichten ausgewählt, die es letztendlich ins Buch geschafft haben. Nun musste meiner Geschichte noch der letzte Feinschliff verpasst und zu mir eine kurze Biografie verfasst werden . Am 13. März diesen Jahres war es dann endlich so weit - ich hatte das Buch in meinen Händen.

Wie hast du dich da gefühlt?

Ich habe mich total gefreut, weil ich lange darauf gewartet hatte. Und auch meine Familie war sehr stolz und ich war glücklich, dass ich allen ein Exemplar des Buches geben konnte. Außerdem habe ich gedacht „Krass, das ist ein Buch und da steht wirklich deine Geschichte drin“.

Deine Geschichte trägt den Titel “Rassismus? Nicht mit uns!“. Worum geht es?

Es geht um ein dunkelhäutiges Mädchen namens Alaini Gaojo , das ursprünglich aus Afrika kommt. Mit ihrer Familie ist sie erst nach England und vor kurzem nach Deutschland gezogen. Nun muss sie wieder an eine neue Schule und erwartet das Schlimmste, da sie an allen Schulen zuvor Rassismus und Ausgrenzung erlebt hat. Sie hat das Gefühl nirgendwo dazu zu gehören. Aber es stellt sich heraus, dass an der neuen Schule alles anders ist. Tatsächlich organisiert ihre Klasse gerade ein Spendenprojekt für den Seuchenschutz in Afrika. Dieses Thema liegt Alaini sehr am Herzen, da sie damit selbst schon traurige Erfahrungen damit machen musste. Während eines Umzugs durch die Stadt, bei welchem Spenden gesammelt werden, scheint alles wieder zu sein wie früher: Das Mädchen und ihre Brüder werden von Fremden aufgrund ihrer Hautfarbe angefeindet und beleidigt. Aber im Gegensatz zu früher stellt sich ihre gesamte Klasse und viele Teilnehmer des Umzugs hinter sie und stärken ihr den Rücken. Sie machen den Angreifern klar, dass alle Menschen gleich sind. Zwar ist Alaini nach dem Vorfall traurig, weil es sie an vergangene Ereignisse erinnert, allerdings wird ihr zu Hause klar, dass so etwas immer passieren kann, sie sich aber davon nicht unterkriegen lassen darf. Nur die, die sich gegen Rassismus wehren, kommen dagegen an.

Du hast letztes Jahr zum Informationsabend an der Christophorusschule bereits ein eigenes Theaterstück zur Aufführung gebracht, in dem es, wie in deiner Geschichte, ebenfalls um Rassismus und Diskriminierung ging. Warum ist dir das Thema so wichtig?

Es ist mir wichtig, weil ich mir sage, es ist völlig egal, ob jemand helle oder dunkle Haut hat. Es ist einfach Haut. Und hinter dieser Haut steckt ein Mensch und das muss man im Jahr 2021 auch einfach mal verstehen. Ein Mensch hat Würde und die Würde ist wichtig und wird nicht durch Hautfarbe definiert.

Woher nimmst du die Ideen für deine Geschichten?

Das ist unterschiedlich. Früher habe ich Geschichten nicht aufgeschrieben, weil ich zu jung war. Ich hatte sie einfach im Kopf und habe sie mit Playmobil Figuren nachgespielt. Die Ideen kommen aus meiner Umwelt. Manchmal kommen mir Ideen, wenn ich etwas lese, das mich inspiriert oder wenn ich über Themen nachdenke, die mich beschäftigen. Ideen kommen von überall, man muss sie wahrnehmen und umsetzen können. Das passiert häufig abends, wenn ich über den Tag nachdenke. Da kommen mir Ideen, die ich als Zusammenfassung aufschreibe und woraus ich dann eine ganze Geschichte entwickle.

Was machst du denn, wenn du nicht schreibst?

Lesen. Ich lese unglaublich gerne. Meine Eltern mussten mir früher immer etwas vorlesen und auch mein älterer Bruder, sobald er es konnte. Ich selbst habe mit sechs Jahren angefangen wirklich bewusst zu lesen. Als ich noch jünger war am liebsten Pferdegeschichten, heute lese ich alles mögliche, aber am meisten Fantasy-Romane. Vor Corona bin ich außerdem viel geritten. Das war in letzter Zeit leider nicht möglich, aber ich hoffe, dass ich das bald wieder kann. Außerdem liebe ich Tiere. Herzlichen Dank für das Interview, Ronja. Ich wünsche dir, dass dir die Ideen niemals ausgehen.