Rettung der grauen Zellen durch gesunde Ernährung

16.09.2017 CJD Elze « zur Übersicht

Geistige Leistungsfähigkeit und Fitness sind in hohem Maße abhängig von der Ernährung. Diese Aussage vertraten Kerstin Westphal und Claudia Wollert bei ihrem Vortrag „Brainfood – Das Restaurant zur grauen Zelle“ am CJD Elze und belegten sie mit interessanten Erkenntnissen aus der neueren Forschung und Beispielen aus der Praxis. Die beiden Heilpraktikerinnen, die ihre Gemeinschaftspraxis ‚Vis mederi‘ in Gronau führen, betonten in ihrem Vortrag den wesentlichen Einfluss, den die Zufuhr von richtigen Nährstoffen auf die Hirnleistung hat. Nervenzellen bilden Synapsen, diese ermöglichen Denkprozesse. „Nervenzellen müssen gepflegt werden“, erklärte Kerstin Westphal, „Denn sie sind praktisch nicht regenerierbar.“ Fälle von ADHS, ADS oder auch Demenz könnten wesentlich sanfter ablaufen oder im Einzelfall möglicherweise sogar verhindert werden, wenn die entsprechende Ernährung erfolgen würde. Kohlenhydrate in hochwertiger Form (Vollwertprodukte, Hülsenfrüchte) sind ein entscheidender Energiebringer. Eiweiße, die u.a. zur Bildung von Aminosäuren notwendig sind, müssen in teils über die Nahrung zugeführt werden, da der Körper sie nicht selber produziert. Dies geht z.B. mit magerem Fleisch, Milchprodukten und ebenfalls über Hülsenfrüchte. Und auch das oft gemiedene Fett darf nicht vernachlässigt werden. „Ohne Fett sind die Hirnzellen nicht flexibel und bleiben nicht funktionsfähig“, erklärte Claudia Wollert. Wichtig sind weiterhin Vitamine, Mineralien, sekundäre Pflanzenstoffe, Ballaststoffe, fermentierte Lebensmittel (wie z.B. Joghurt) und vor allem Wasser. „Ohne Wasser schrumpfen die Nervenzellen“, warnte Kerstin Westphal. Viele Unverträglichkeiten und Allergien seien heute das Ergebnis der Nahrungsmittelproduktion. Während z.B. der Glutenanteil im Weizen früher bei 5% lag, habe sich dieser Prozentsatz inzwischen auf 50 erhöht. Auch die Auslastung der Böden gehe zu Lasten der Lebensmittelqualität. „Weizen ist kaum noch als Lebensmittel zu bezeichnen“, brachte Kerstin Westphal die Kritik auf den Punkt. Mit Warnen wollten beide Referentinnen aber vor Nahrungsergänzungsmitteln und auch Medikamenten, die die Hirnleistung verbessern sollen. „Unter Studenten ist es weit verbreitet, u.a. Ritalin zur Konzentrationsverbesserung und Leistungssteigerung einzunehmen. Die Nebenwirkungen sind kaum abzuschätzen“, so Kerstin Westphal. Und bei Vitaminen aus der Dose sei noch das beste Ergebnis, dass sie keinen Schaden anrichteten. Festzustellen blieb für beide am Ende eines kurzweiligen Vortrags, dass mit der Qualität der Nahrung, die wir zu uns nehmen, neben der Leistungfähigkeit unseres Gehirns auch die Lebensqualität zunehme. Sport und soziale Kontakte seien weitere essentielle Faktoren. Als Appell gaben die beiden Heilpraktikerinnen deshalb auch ihren Gästen zum Abschluss mit: „Lieben Sie und bleiben Sie gesellig!“