Politik zum Anfassen - Dr. Hendrik Hoppenstedt zu Besuch am CJD

21.06.2022 CJD Elze « zur Übersicht

Haltung zeigen trotz unruhiger Weltlage und innenpolitischer Spannungen! Unter diesem Motto fand der Besuch des Staatsministers a. D. und derzeitigen parlamentarischen Geschäftsführers der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Herrn Dr. Hendrik Hoppenstedt, in der alten Sporthalle des CJD Elze statt.

Auf Initiative von Politik- und Geschichtslehrer Nicolas Schulze sowie seiner Schülerin Isabell Heuer, die den Bundestagsabgeordneten familiär bedingt kannte, nahm der CDU-Politiker die Schülerinnen und Schüler des neunten Jahrgangs in die Welt eines Berufspolitikers mit und holte das im Politikunterricht vermittelte Wissen zum politischen System der Bundesrepublik in die Realität, und dies parteipolitisch ganz neutral. Nach einem kurzen Grußwort, bei dem Politiklehrer Schulze die Schüler daran erinnerte, dass Politik überall in ihrem Alltag stattfindet und immer damit verbunden sei, Haltung zu zeigen und sich gegenüber konkurrierenden Wertvorstellungen zu positionieren, leitete der angereiste Abgeordnete die Veranstaltung mit ein paar Worten zu seinem eigenen politischen Aufstieg sowie dem Gang eines typischen Gesetzgebungsverfahrens ein. Dabei bezog er die Schülerinnen und Schüler bereits ein, indem er deren zahlreichen Vorkenntnisse abfragte.

Im Anschluss daran gestaltete sich der Vormittag entlang einer ausführlichen und vor allem thematisch breit gefächerten Diskussion, bei der der angereiste Politiker einige kritische Fragen der gut vorbereiteten Schüler parieren musste. So musste er sich etwa rechtfertigen, warum er denn am 3. Juni im Bundestag nicht für die Einführung eines höheren Mindestlohns gestimmt und sich stattdessen enthalten hätte. Auch musste Herr Hoppenstedt eine Einschätzung darüber geben, warum die Union immer weiter an Stimmen verliert und inwiefern das bundesweit bekannte Rezo-Video einen wahren Kern aufweist. Nur wenige Sympathien bei den Jugendlichen konnte sich der Bundestagsabgeordnete mit seiner Position zum Wahlrecht ab 16 einsammeln, da für Hoppenstedt das Wahlrecht auch mit dem Zivil- und Strafrecht verknüpft sei und diese Sphären damit nicht zu trennen seien. Er merke allerdings auch, dass die Partei insbesondere bei Jungwählern ein Problem hätte und diese seine Wahlkampfstände mittlerweile regelrecht ignorierten. „Früher haben die uns wenigstens noch beschimpft, da konnte man noch diskutieren“, merkte er schmunzelnd an. Auf die aktuell unruhige außenpolitische Lage ging er ebenso ein, nachdem er nach seiner gravierendsten politischen Entscheidung gefragt wurde. Die Lieferung schwerer Waffen an die Ukraine und die damit verbundene Gefahr eines sich ausweitenden Krieges, die er als so hoch wie noch nie seit dem Kalten Krieg einschätzte, nannte er dabei als Beispiel. Dies lasse sich auch daran festmachen, dass er bisher nur zwei Auslandsreisen in seiner Karriere als Politiker tätigen musste, „und diese gingen beide in die Ukraine“, so Hoppenstedt.

Im Anschluss an die rege Diskussion, die ganz sicher noch eine Stunde hätte weitergehen können aufgrund der vielen Schülerfragen, bedankte sich Politiklehrer Schulze bei dem hohen Staatsbesuch und überreichte abschließend einen kleinen Präsentkorb mit mehreren CJD-Utensilien. Dieser freute sich sichtlich ob der breiten Beteiligung und des Geschenks und gelobte, auch gern wieder das Gymnasium zu besuchen. Auch dies ist eine sehr erfreuliche Haltung, auf die wir gerne zurückkommen!